Assunta

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Assunta 2020, Digitale Collage, Jacquard, 308 x 207 cm
Der Glaube an „die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ wurde 1950 von Papst Pius XII. in der apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus als Dogma verkündet. Vor dem Hintergrund eines dogmatisch legitimierten Glaubensinhaltes wirken diese Schriften verstörend, stellt man sie jedoch der antiken Mythologie gleich, genießt man das Fluidum einer zauberhaften Fantasy-Welt. In diesem Milieu ist meine Tapisserie Assunta angesiedelt. Der Titel zitiert Tizians Assunta von 1518 (Santa Maria Gloriosa dei Frari, Venedig).
In der Tapisserie Assunta sind Kopf und Schultern der zentralen Figur einem Auftritt der Pop-Ikone Madonna entlehnt. Ein halb entblößter Unterkörper zeigt die Madonnengestalt androgyn.
Abweichend von christlichen Heiligencharakteren ist die himmelfahrende Hauptfigur vierarmig: zwei betende Hände, ein ausgestreckter Arm mit Apfel als Verweis auf den Sündenfall und eine Hand, die das männliche Geschlecht berührt.
Die Vielarmigkeit dieser Madonna öffnet das Bild tantrischen und hinduistischen Vorstellungen von Göttinnen, z. B. Shakti, die weibliche Urkraft/Energie des Universums, oder Kali, die Göttin des Todes, der Zerstörung und der Erneuerung.
Auch zu den Topoi der Mondsichelmadonna und der Strahlenkranzmadonna nimmt die Assunta- Ikonographie Bezug. Diese werden in der christlichen Tradition des Marienbildes auch als „apokalyptische Madonna“ bezeichnet. Die Mondsichel erscheint hier jedoch in Form des Cockpitrahmens eines Flugzeugs, die Madonnenfigur steht auf einer „Energiespirale“, eine verbreitete Chiffre futuristischer Antriebstechnologie in Science- Fiction-Filmen des 20. Jahrhdt.s.
Die religiös konnotierte Himmelsfrau des 21. Jahrhunderts repräsentiert – sowohl spielerisch als auch offensiv – eine queere, nicht festgelegte Gestalt, ein pansexuelles Wesen. Sie fußt auf einem durch technoide Elemente gekennzeichnetes Diesseits und steigt auf in einen düsteren Himmel. Kein jenseitiger Glanz, kein göttlicher Empfang wie bei Tizian.

Assunta 2020, Digitale Collage, Jacquard, 308 x 207 cm

Der Glaube an „die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel“ wurde 1950 von Papst Pius XII. in der apostolischen Konstitution Munificentissimus Deus als Dogma verkündet. Vor dem Hintergrund eines dogmatisch legitimierten Glaubensinhaltes wirken diese Schriften verstörend, stellt man sie jedoch der antiken Mythologie gleich, genießt man das Fluidum einer zauberhaften Fantasy-Welt. In diesem Milieu ist meine Tapisserie Assunta angesiedelt. Der Titel zitiert Tizians Assunta von 1518 (Santa Maria Gloriosa dei Frari, Venedig).

In der Tapisserie Assunta sind Kopf und Schultern der zentralen Figur einem Auftritt der Pop-Ikone Madonna entlehnt. Ein halb entblößter Unterkörper zeigt die Madonnengestalt androgyn.

Abweichend von christlichen Heiligencharakteren ist die himmelfahrende Hauptfigur vierarmig: zwei betende Hände, ein ausgestreckter Arm mit Apfel als Verweis auf den Sündenfall und eine Hand, die das männliche Geschlecht berührt.

Die Vielarmigkeit dieser Madonna öffnet das Bild tantrischen und hinduistischen Vorstellungen von Göttinnen, z. B. Shakti, die weibliche Urkraft/Energie des Universums, oder Kali, die Göttin des Todes, der Zerstörung und der Erneuerung.

Auch zu den Topoi der Mondsichelmadonna und der Strahlenkranzmadonna nimmt die Assunta- Ikonographie Bezug. Diese werden in der christlichen Tradition des Marienbildes auch als „apokalyptische Madonna“ bezeichnet. Die Mondsichel erscheint hier jedoch in Form des Cockpitrahmens eines Flugzeugs, die Madonnenfigur steht auf einer „Energiespirale“, eine verbreitete Chiffre futuristischer Antriebstechnologie in Science- Fiction-Filmen des 20. Jahrhdt.s.

Die religiös konnotierte Himmelsfrau des 21. Jahrhunderts repräsentiert – sowohl spielerisch als auch offensiv – eine queere, nicht festgelegte Gestalt, ein pansexuelles Wesen. Sie fußt auf einem durch technoide Elemente gekennzeichnetes Diesseits und steigt auf in einen düsteren Himmel. Kein jenseitiger Glanz, kein göttlicher Empfang wie bei Tizian.

 

  • Margret Eicher
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  • Eisenzahnstrasse 4
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  • CV Margret Eicher

    Ausbildung
    1973 - 1979 Studium an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf bei Prof. Fritz Schwegler und Prof. Rolf Sackenheim

    Lebt und arbeitet in Berlin

    SOLO (Auswahl)
    2022
    Halle Kunstmuseum Moritzburg Battle:Reloaded
    2021
    Berlin Haus am Lützowplatz Lob der Malkunst
    2020
    München Museum Villa Stuck Lob der Malkunst
    2019
    Berlin Zagreus Projekt La Grande Bouffe
    2017 /2018
    Hannover Sprengel Museum Kalibrierung 5 ( mit Adi Hoesle)
    2016
    Wiesbaden Bellevue Kalibrierung3 ( mit Adi Hoesle) Ulm Kunstverein Ulm Kalibrierung3 ( mit Adi Hoesle) Mannheim Port 25 Common Affairs (mit Simone Demandt)
    2015
    Baku (Az) YAY Gallery Regime of Images, Berlin Kunsthalle am Hamburger Platz, Let me be Your Supervisor (mit Simone Demandt) Galerie Albert Baumgarten Freiburg Mashup( mit Isabel Kerkermeier)
    2014
    CACTicino Bellinzona (CH) COMBINATIONS: REFLECTING ON SILENCE Anger Museum Erfurt Once Upon A Time In Mass Media Kunstmuseum Ahlen Once Upon A Time In Mass Media
    2013
    Karlsruhe Badisches Landesmuseum Once Upon a Time in Mass Media Berlin Orangerie Schloss Charlottenburg:Once Upon a Time in Mass Media
    2012
    Heidenheim Kunstmuseum Heidenheim: Sex & Crime Hamburg Galerie Carolyn Heinz: ePATTERNS
    2011
    Nancy (F) Goethe-Institut: Aufstand der Zeichen Straßburg (F) ARTE /ZKM Karlsruhe: St. Petersburg (Rus) Erarta-Museum: Dubble Vision (mit Johannes Brus)
    2010
    Stade, Schloß Agathenburg: Falsche Fährte ( mit Sabine Dehnel, Christian Hagemann)
    2009
    Frankfurt Galerie Bernhard Knaus Fine Art: The Good, the Bad bad the Ugly,
    2007
    Mannheim Kunstverein Mannheim: Radically Constructive (K) Appenzell(CH) Museum Liner: Radically Constructive (K)
    2006
    Berlin, (DAM): Nothing is Reall Saarbrücken Stadtgalerie Saarbrücken: Nothing is real (K Frankfurt Galerie Bernhard Knaus Fine Art: Radically Constructive (mit Florian Merkel)
    2004
    Aachen Forum Ludwig für Internationale Kunst: Daydream&Nightmare
    2002
    Frankfurt MAK Society Dream
    2000
    Ludwigshafen Wilhelm Hack Museum Tussirecherche Dresden Kunsthaus Wien Fotogalerie Boygroup Stuttgart Staatsgalerie Sehen Sie!Sehen Sie? (mit Simone Demandt)
    90er Jahre
    Badischer Kunstverein Karlsruhe, Kunsthalle Mannheim. Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Pfalzgalerie Kaiserslautern

    Themen-/ Gruppenausstellungen (Auswahl)

    2023
    Schloss Eutin Symptom:Barock (Demandt, Eicher, Stevenson, Thyes)
    2022
    Luxemburg ZKM Karlsruhe/ European Culture Capitale Luxembourg Hacking Identity Dancing Diversity (Kuratoren Anett, Holzheid Peter Weibel)
    Brüssel Boghossian Fondation Villa Empain Portrait of a Lady
    Berlin Schaufenster Nur Festsache (Kurator: Andreas Hachulla)
    Appenzell Museum Liner „der welt viel tiefe welten“ (Kurator Roland Scotti)

    2021
    Dresden SKD/Schloss Pillnitz Artist’s Conquest (mit Eicher, Simons, Stevenson, Thyes)
    2020
    Berlin ZAK Disturbance:witch (Kuratorin Alba D’Urbano)
    2019
    Berlin Kunstverein Tiergarten, Burgrieden/Ulm Villa Rot, München Kunstpavillion Pirating Presence
    Berlin Me Collectors Room und Potsdam Schloß Caputh B.A.R.O.C.K.
    Berlin Kunstquartier Bethanien Chimera
    2018
    Pforzheim Kunstverein, Berlin Haus am Lützowplatz , Potsdam Kunstverein KunstHaus Potsdam Pirating Presence
    2017
    Karlsruhe ZKM Open Codes
    Singen Kunstmuseum Der Stand der Dinge (mit Simone Demandt)
    Berlin Galerie Deschler Faig Ahmed Magret Eicher Victoria Martini Yukiko Terada Patricia Waller: Handmade by
    Leipzig Kunsthalle der Sparkasse Leipzig Disturbance
    Appenzell(CH) Museum Liner Die Antwort ist das Unglück der Frage
    2016
    Kaiserslautern Pfalzgalerie Pfalzpreis-Ausstellung Neue Medien
    Berlin 3. Berlin Becher Triennale Kurator Julius Weiland
    Berlin Galerie oqbo | raum für bild wort ton: 6 aus 159
    2015
    Stresa (I) Lo spirito del’Lago Il Pello Neell’ Uovo Wien KHM (A) Fäden der Macht Prag (Cz) Gallery of Art Critics Palace Adria Prag Craft Painting
    2014
    Kleve Museum Kurhaus Kleve These Eternal Questions. Notes on Painting Kaiserslautern MPK Apokalypse
    2013
    Prag (CZ) Tichy Foundation Artists for Tichy Berlin/Roskow rohkunstbau Moral Herne Flottmanhallen Ornamentale Strukturen
    2012
    Appenzell (CH) Museum Liner Work Work Work Krakau (P) MOCAK Sport in Art Pforzheim Kunstverein im Reuchlinhaus Ornamental Structures
    2011
    Mannheim Stadtgalerie S4 Wahlverwandtschaften Tournai (B) Musee des Beaux-Arts de Tournai: Continere Saarbrücken Stadtgalerie Saarbrücken ornamental structures
    2010
    Graz (A) Galerie Eugen Lendl: peripher photographisch Innsbruck (A) Fotoforum West: peripher photographisch
    2008
    Darmstadt Kunsthalle Darmstadt: Posing!
    2007
    Hamburg Kunsthalle und Kunsthaus Hamburg Das maritime Motiv in der zeitgenössischen Kunst

  • Ja | Yes
  • Galerie Michael Janssen Bleibtreustrasse 1 10623 Berlin
  • https://michaeljanssen.gallery/

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